Hier findet ihr das Video zu meiner Rede.
Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren!
ie Messe ist für die Stadt Frankfurt und für die gesamte Region enorm wichtig, nicht nur als Arbeitgeber, sondern auch durch die Effekte auf die Kommunen, auf das Gastgewerbe, auf den Handel und auf das Handwerk. Aber einer der wichtigsten Punkte der Messe Frankfurt ist die Identität. Der Messestandort Frankfurt steht wie kein anderer für Dynamik, für Innovation und für Internationalität.
Deshalb waren die beiden Pandemiejahre besonders schmerzhaft für die Messe Frankfurt; denn sie
bedeuteten große Einbußen, Umsatzeinbrüche und das Absagen von Veranstaltungen. 2020 und 2021 waren ohne Zweifel keine einfachen Jahre. Auch dieses Jahr hat nicht leicht begonnen.
Die Messe gehört zu 40 % dem Land und zu 60 % der Stadt Frankfurt. Deshalb unterstützt das
Land die Messe auch ganz konkret, z. B. mit Gesellschafterdarlehen oder durch die Erhöhung des
Eigenkapitals, wie zuletzt mit 100 Millionen €, die wir zusätzlich aus dem Landeshaushalt bereitgestellt
haben. Das machen wir, damit die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Messe abgemildert werden
können, damit die Messe wieder auf die Füße kommen kann und damit Tausende direkte und auch
indirekte Jobs in der Region gehalten werden können.
Man kann sich zu Recht fragen: Wird das Messegeschäft jetzt wieder wie früher? Haben sich nicht alle
daran gewöhnt, digital zu tagen und sich digital zu treffen? – Nein, darin sind sich die Expertinnen und
Experten sehr einig: Der Wunsch nach echten Begegnungen, nach physischen Marktplätzen und nach
einer haptischen Erfahrung der Produkte, die auf Messen angeboten werden, bleibt. Das ist auch in
Zukunft unverzichtbar. Deshalb brauchen wir den Messestandort in Frankfurt.
Aber die Pandemie hat gezeigt, dass hybride Formate, also eine physische Messe mit digitalen
Komponenten, in Zukunft eine immer größere Rolle spielen werden. Das hat sich schon vorher
gezeigt. Aber wie so vieles wurde das durch die Pandemie beschleunigt. Deshalb investiert die
Messe jetzt ganz gezielt in diesen Bereich. Darin wird sie auch vom Land unterstützt, z. B. über das
Förderprogramm Distr@l. Mit mehr als 300.000 € wird über dieses Förderprogramm das Erstellen von
Konzepten für hybride Veranstaltungen gefördert. Das ist gut, und damit hilft das Land der Messe
Frankfurt ganz konkret. Nicht nur die Messeformate, sondern auch die Messen selbst sind im Wandel. Es gab in den letzten zwei Jahren nicht nur schlechte Nachrichten für den Messestandort Frankfurt, sondern auch gute. Eine davon ist, dass die Weltleitmesse für Fahrräder, die Eurobike, nach Frankfurt gekommen ist und dass damit jetzt auch dieser wichtige Teil der Mobilität auf der Messe in Frankfurt repräsentiert wird. Auch die Fashion Week bedeutet nach wie vor eine große Chance. Dass die Premium Group, also ein
Teil der Fashion Week, nach Berlin zurückgegangen ist, ist für alle Beteiligten ärgerlich – das bestreitet
auch niemand –, aber es gibt in Frankfurt eine sehr vielfältige Modebranche: Es gibt einen starken
Schwerpunkt auf nachhaltige Mode und auch die Verbindung zu Textilmessen. Das ist ein großer Vorteil.
Daher finden wir es richtig – ich finde es sehr klug –, diese Veranstaltungen zusammenzubinden
und Ende Juni ein ganzheitliches Konzept dafür zu erstellen und eine Fashion Week durchzuführen.
Auch die hessische Kreativwirtschaftsszene findet das gut; ihr wird das ebenfalls guttun.
Herr Naas, Sie fordern in Ihrem Antrag eine Investitionsstrategie, und das verwundert einen sehr;
denn das, was Sie da fordern, ist Kern der operativen Geschäftsführung. Es ist erstaunlich, wie wenig
Vertrauen Sie in die Geschäftsleitung der Messe zu haben scheinen. Natürlich wird eine Investitionsstrategie aufgestellt. Was glauben Sie denn, wie die Messe handelt?
Es wird geplant, wann wo welche Investitionen getätigt werden, und natürlich ist auch das Thema
Digitalisierung – Digitalisierung der Buchungsprozesse und aller internen Messe-Prozesse – auf der
Tagesordnung. Es braucht keinen FDP-Antrag, damit die Geschäftsleitung weiß, wie sie ihre Arbeit zu
machen hat.
Sehr geehrte Damen und Herren, es waren zweifellos schwierige Jahre für die Messe Frankfurt. Das
Land Hessen als Anteilseigner unterstützt die Messe Frankfurt mit verschiedenen Investitionen für
die Kapitalsicherung und für Investitionen in die Zukunft. Die Messe kennt aber ihre Stärken und
Schwächen selbst am besten. Sie weiß, wo diese Investitionen getätigt werden müssen.
Das Wichtigste ist, dass die Pandemie eingedämmt wird, und zwar global; denn die Messe macht
einen Großteil ihrer Umsätze nicht in Frankfurt, sondern weltweit, und deshalb brauchen wir global
eine wirksame Bekämpfung der Pandemie mit Impfstoffen. Das gilt auch für die Herren hier rechts
außen. Wenn wir die Pandemie eingedämmt haben, wird die Messe wieder so stark werden wie
früher. – Vielen Dank.
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