Aus Sicht der GRÜNEN verharrt die FDP mit ihrer Energiepolitik im letzten Jahrhundert und verschließt die Augen vor Lösungen für die Herausforderungen der Gegenwart.
Kaya Kinkel, Landtagsabgeordnete für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Die Klimakatastrophe ist längst in Hessen angekommen, mit Fischsterben, Ernteausfällen und Waldbränden. Viele Menschen leiden unter der Hitze, für Alte und Vorbelastete kann sie lebensgefährlich werden. Landwirtschaftliche Betriebe geraten in Existenznot. Kleinste Funken lösen Brände aus. Die Wasserqualität in Bächen, Flüssen und Seen verschlechtert sich; mancherorts fehlt Trinkwasser.
Deshalb ist eine Blockadehaltung gegen Windkraftanlagen in unserer Region nicht angebracht!
Wer wie manche der hiesigen Parteienvertreter meint, aus der sachlich gerechtfertigten Ablehnung einzelner Standorte gleich eine Pauschalverdammung der Windenergie machen zu müssen, der muss erst einmal erklären, welche Rezepte er für die Einhaltung des Klimaschutzabkommens und für den Kampf gegen den Klimawandel vorschlägt.
Zum Kohleausstieg und zum schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien, insbesondere der Windkraft, gibt es keine umweltfreundlichere Alternative! Wohin uns das Festhalten am Kohlestrom führt, haben wir in diesem Sommer sehr anschaulich erfahren.
Zwei, drei solcher Sommer und unsere Landwirtschaft, unsere Ernährungsgrundlage ist tatsächlich in Gefahr.
Schon längst sind die Technologien für den zeitlichen Ausgleich des Strombedarfs, z. B. Speicher, entwickelt, schon seit Jahren zeigen die Wissenschaftler anhand von Rechenmodellen, dass der Kohleausstieg funktioniert – da wird von manchen Parteien immer noch erzählt, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint, ginge das Licht aus.
Richtig ist: Erst durch die politische Weichenstellung kann der Ausbau der Speichertechnologie auch wirtschaftlich vorangetrieben werden. Würde sie nur annähernd so subventioniert werden wie Atom und Kohle, dann hätten wir in zehn Jahren eine nahezu CO2-freie Energieerzeugung – mit dem großen Unterschied, endlich unabhängig von fossilen Brennstoffen und Uran zu sein.
Und: Gerade durch die dezentrale Verteilung der Energieerzeugung können große Übertragungsleitungen eingespart werden.
Wem ernsthaft am Erhalt der Artenvielfalt gelegen ist, der wird nicht Natur- und Umweltschutz gegen den Klimaschutz ausspielen, denn der Klimawandel hat massive Auswirkungen auch auf jedes Artenvorkommen.
Klar ist: Nicht jeder Standort in unseren Mittelgebirgslagen ist für Windkraftanlagen geeignet. Deshalb müssen alle Einflüsse auf Natur, Mensch und Umwelt genau geprüft werden, bevor eine Genehmigung erteilt werden kann – oder eben auch versagt wird. In den meisten Fällen gibt es einen Kompromiss: Mit Fledermausmonitoring, Kranichabschaltungen, schallreduziertem Betrieb und vielen anderen Maßnahmen wird die Umwelt vor Ort auf Kosten der Anlagenbetreiber geschützt und das ist gut so!
Dieser Abwägungsprozess für jeden einzelnen Standort ist wichtig und richtig. Aber eine grundsätzliche Ablehnung der Windkraft und damit der Energiewende, wie manche Parteien sie mittlerweile betreiben, ist verantwortungslos!“
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