Kaya Kinkel besucht die Tafel in Bebra besucht, um sich vor Ort über die Arbeit der Ehrenamtlichen zu informieren.
In der sehr informativen Gesprächsrunde mit den Mitarbeiterinnen Frau Bozana Kujawa , Frau Inge Ulber, sowie Frau Gundula Pohl von der Flüchtlingsberatung und Jens Haupt, Diakoniepfarrer und Geschäftsführer der Diakonie, die Träger der Bebraer Tafel ist, stellten sie die Tafel Bebra und die umfassenden Arbeit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern vor.
Dabei wurde auch über die Debatte gesprochen, die Anfang des Jahres bezüglich der Entscheidung der Essener Tafel aufkam, keine Kunden mit Migrationshintergrund mehr aufzunehmen. Für die Tafel Bebra und auch Rotenburg stellten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fest, dass es eine Zunahme von Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund gab, diese keine Probleme mit sich gebracht hat.
Beeindruckt zeigte sich Kinkel von der organisatorischen Leistung der haupt- und rund 80 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bebraer Tafel. Diese steht unter der Trägerschaft der Diakonie und wurde vor 14 Jahren in Bebra gegründet. Seit sechs Jahren ist sie im ehemaligen Pfarrhaus im Bilder 28 angesiedelt und zählt aktuell ca. 550 Erwachsene und 150 Kinder zu ihren Kunden. Die Lebensmittelausgabe findet zweimal in der Woche statt. Um eine gerechte Verteilung der Lebensmittelspenden zu gewährleisten, bekommt jeder Kunde eine Nummer zugeordnet, welche ihn berechtigt alle zwei Wochen in einem bestimmten Zeitfenster einzukaufen. Die Ware an den Ausgabetagen ist fast komplett von den Lebensmittelspenden der Geschäfte in der Region abhängig und es ist nicht vorhersehbar, welche und wie viele Waren für die feste Anzahl der Kunden zur Verfügung steht.
Außer der Möglichkeit für 2 Euro pro Einkauf Lebensmittel zu bekommen, werden im Haus der Diakonie auch Kinder.- und Erwachsenkleidung, sowie Haushaltswaren angeboten. Hier hat übrigens jeder die Möglichkeit, Ware gegen einen geringen Beitrag einzukaufen.
„Wir haben große Respekt vor der Arbeit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich um diese wichtige Aufgabe kümmern. Es ist gut, dass es das Angebot der Tafeln gibt, allerdings ist es eine Schande, dass die Tafeln eine Lücke im Sozialstaat schließen müssen, die es eigentlich nicht geben dürfte. Damit Menschen in Not mehr Hilfe und die Möglichkeit zur Teilhabe an der Gesellschaft bekommen, haben wir in Hessen das Sozialbudget eingeführt. Das Geld fließt verlässlich in die wertvolle sozialpolitische Arbeit von Kommunen, Verbänden und Institutionen und gibt ihnen damit Planungs- und Handlungssicherheit. Die Tafeln leisten aber auch einen wertvollen Beitrag zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung. Es ist erstaunlich, wie viele Lebensmittel hier abgegeben werden, die noch vollkommen in Ordnung sind und anderenfalls im Müll gelandet wären.“ Äußert sich Kinkel über den Besuch.
Für die Zukunft wünscht sich die Tafel, vor allem auch noch zusätzliche jüngere Helfer, sowie weitere Geschäfte, die Lebensmittel spenden. Aber nicht nur Lebensmittelspenden von Geschäften werden entgegengenommen. Gerne auch Obst und Gemüse aus dem heimischen Garten, für das man selber keine Verwendung hat.
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