Zur heutigen Eröffnung der Ausstellung „Unverschämt. Lesbische Frauen und schwule Männer in Hessen von 1945 bis 1985“ betonen die GRÜNEN im Landtag wie wichtig es ist, Geschichte aufzuarbeiten, um nicht zu vergessen. „Diese Ausstellung widmet sich der leidvollen Schicksale vieler Frauen und Männer in Hessen und bildet ein weiteres Mosaik der langen Geschichte zur Aufarbeitung der Repression lesbischer Frauen und schwuler Männer. Besonderer Dank gebührt dem Schwulen Museum* Berlin, die das Forschungsprojekt zur Aufarbeitung leiten“, erklärt Kaya Kinkel, lesben- und schwulenpolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Viele lesbische Frauen und schwule Männer haben im Hessen der Nachkriegszeit unter staatlicher und gesellschaftlicher Repression gelebt. Was es für das eigene Leben bedeutet, für seine Sexualität strafrechtlich verfolgt oder angefeindet zu werden und sich verstecken zu müssen, belegt diese Ausstellung sehr eindrücklich. Wir wollen diese Menschen niemals vergessen und haben uns deshalb sehr stark für die Aufarbeitung eingesetzt.“
Der Koalitionsvertrag von CDU und GRÜNEN sieht vor, die leidvolle Geschichte der lesbischen Frauen und schwulen Männern in der Nachkriegszeit in Hessen wissenschaftlich aufzuarbeiten. „Mit der Eröffnung der Ausstellung sind wir einen wichtigen Schritt gegangen und haben einen bedeutenden Punkt des Koalitionsvertrags umgesetzt“, betont Kinkel. Eine besondere Rolle spiele dabei der ehemalige Paragraph 175 des Strafgesetzbuches. Dieser ermöglichte es, schwule Männer für ihre Sexualität strafrechtlich zu verfolgen. „Dahinter verbergen sich viele individuelle Leidenswege: schwule Männer, die auf Grundlage des Paragraphen 175 verurteilt wurden oder die deswegen ihre Liebe nicht ausleben konnten“, betont Kinkel. „Auch lesbische Frauen haben unter gesellschaftlicher Repression gelitten.“ Bereits 2012 wurde mit den Stimmen aller Fraktionen im Hessischen Landtag der Beschluss gefasst, sich bei allen Opfern des Paragraph 175 zu entschuldigen.








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