9. September 2013

Haldenbesichtigung K+S

182 Millionen Tonnen Salz auf 89 Hektar und stündlich kommen 800 Tonnen hinzu – der 520m hohe „Monte Kali“ bei Heringen ist ein Berg der Superlative.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollten sich davon selbst ein Bild machen. Der Kreisverband Hersfeld-Rotenburg hatte deshalb zu einer Besteigung des Monte Kali eingeladen. Mit dabei waren Sigrid Erfurth, zuständig in der grünen Landtagsfraktion für das Thema „Salzfreie Werra“ und der GRÜNE Landtagsdirektkandid at und Mitglied des Runden Tisches „Schutz von Werra/Weser und Kaliproduktion“ Jörg Althoff, außerdem Bundestagsdirektkandidat Armin Jung und die Landtagskandidatin für den Wahlkreis Rotenburg, Kaya Kinkel.

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Mit einem Führer des Kalimuseums Heringen ging es steil hinauf bis auf das Haldenplateau, dabei konnten die Besucher viel zur Geologie und Geographie, aber auch zur Kaliproduktion selbst erfahren. Zur Sprache kamen die Rolle von K+S als wichtiger und großer Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb, aber natürlich auch die Umweltprobleme, die durch die salzhaltigen AbwäIMG_4637ksser aus der Kaliproduktion und durch Niederschläge auf die Rückstandshalden entstehen. Uns geht es darum, Umweltschutz und Erhalt von Arbeitsplätzen in Einklang zu bringen.“, betont Jörg Althoff. Zur Verbesserung der Wasserqualität von Werra/Weser und zum Schutz des Trinkwassers setzen sich die Grünen zur nachhaltigen Entsorgung der Produktions- und Haldenabwässer gemäß der Empfehlung des Runden Tisches für den Bau einer Fernleitung zur Nordsee ein. „Die Forderung des CDU Bundestagsabgeordneten Helmut Heiderich nach einer Pipeline, die an der Oberweser endet, verkennt völlig den Umfang der Verschmutzung von Werra und Weser durch die Abwässer der Kaliindustrie. Damit würde nur das Problem verschoben. Im Übrigen lehnt auch die CDU im Landkreis Kassel die Oberweserpipeline ab.“, kritisiert der Bundestagskandidat Armin Jung die Äußerungen seines CDU-Kollegen.

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Derzeit dürfen pro Jahr 10 Mio m³ Salzabwasser in die Werra eingeleitet und 6 Mio m³ Salzabwasser in den Untergrund verpresst werden. Ab dem Jahr 2016 darf die Einleitmenge in die Werra noch 8 Mio m³ pro Jahr betragen. Das ist Teil eines 360 Mio Euro teuren Maßnahmenpaketes zum Umweltschutz, das K+S auf Druck von Anrainerländern, Umweltverbänden und Grünen ins Leben gerufen hat. Der Landtagskandidat Jörg Althoff betont noch einmal ausdrücklich: „Die Arbeitsplätze in der Kaliindustrie lassen sich nur erhalten, wenn in Zukunft die Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie eingehalten werden und die Verpressung in den Untergrund spätestens bis zum 30. Nov. 2015 unwiderruflich beendet wird. Das geht nicht mit ein bisschen „Rey“ in der Tube!“

DSC_1332„Das Maßnahmenpaket ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Das reicht aber nicht aus. Die Grünen fordern die Firma Kali und Salz auf, für eine nachhaltige Lösung endlich die Antragsunterlagen zum Bau einer Fernleitung zur Nordsee den zuständigen Behörden vorzulegen. Termin war Ende 2010!“, so Althoff abschließend.

 

 

 

 

 

 

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