Sehr geehrte Damen und Herren,
Schulen sind die öffentlichen Gebäude mit dem – mit Abstand! – höchsten Energieverbrauch. Der Kreis als Schulträger zahlt jährlich beträchtliche Beträge für Energie und Wasserverbrauch in den Schulgebäuden.
Die Nutzer der Schulen, nämlich die Schülerinnen und Schüler, sollen aber gleichzeitig den richtigen Umgang mit Energie und Ressourcen lernen. Daher gibt es in vielen Gegenden, z. B. im Schwalm-Eder-Kreis und in Frankfurt, schon Ansätze, diese beiden Aspekte zu verbinden. Man erreicht viel, wenn man den Gebäudenutzern einen Anreiz gibt, durch eigene Anstrengung Energie und Wasser einzusparen. wir möchten diese Modelle im Landkreis Hersfeld-Rotenburg übernehmen, sodass die Schulen die Hälfte der eingesparten Kosten zur freien Verfügung gestellt bekommen. Die andere Hälfte soll in den Haushalt bzw. den Posten Energiemanagement überführt werden.
In Hersfeld-Rotenburg und dem Schwalm-Eder Kreis ist derzeit ein Projekt geplant, bei dem in Grundschulen „Energiedetektive“ ausgebildet werden. Das Projekt wurde von Schülern selbst vorgeschlagen und schon 17 Grundschulen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg möchten sich beteiligen. Es wäre doch ein gutes Signal, wenn wir das Engagement fördern könnten und die Schulen einen Teil der Einsparungen behalten dürfen.
Der Zusatzeffekt für die Finanzen des Landkreises besteht darin, dass man ein Einsparpotenzial von etlichen Tausend Euro endlich nutzen könnte. In anderen Kommunen z. B. Frankfurt Schwalm-Eder-Kreis etc., wurde mit den entsprechenden Maßnahmen deutlich mehr Geld eingespart, als an zusätzlichen Verwaltungs- und Kontrollkosten entstanden sind. Solche Anträge und Initiativen sind im Schwalm Eder Kreis und Frankfurt übrigens überparteilich angenommen worden.
2004 wurde vom Hessischen Wirtschaftsministeriums eine Studie beauftragt, solche Budgetierungs- und Anreizsysteme an hessischen Schulen zu untersuchen. Alle Formen von Anreize werden hierin positiv bewertet. Als Durchschnittszahl wird von einer Einsparung von jährlich 100 Tausend Euro gesprochen. Dem gegenüber steht ein geschätzter durchschnittlicher zusätzlicher Arbeitsaufwand von 20-22 Tagen für eine Person.
Eine wichtige Voraussetzung die in der Studie genannt wird, ist ein Energiemanager der als Ansprechpartner und Koordinator zur Verfügung steht. Unsere Energieagentur kann hierbei eine große Unterstützung sein und nachdem des Konjunkturprogramms jetzt abgearbeitet ist, sollte jetzt wieder mehr Zeit für solche, ursprünglichen Aufgaben existieren.
Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg gab es einen ähnlichen Projektansatz übrigens auch schon einmal im Jahr 2003. Dieses wird in der Studie auch erwähnt und als insgesamt positiv bewertet. Ein personeller Wechsel war der Grund, warum es nicht weitergeführt wurde.
Ich denke, es ist höchste Zeit bei steigenden Energiepreisen das Thema wieder aufzugreifen und bitte Sie um Zustimmung zu unserem Antrag.
Vielen Dank
(Mit dieser Rede habe ich den Antrag „Erfolgsbeteiligung für Nutzerinnen und Nutzer bei Energieeinsparungen“ am 30.04.2012 in den Kreistag eingebracht. Der Antrag wurde mit Gegenstimmen der CDU angenommen)
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Und nun? Lasst uns reden
Der GRÜNE Ortsverband Bebra lädt zum Stammtisch am Montag 16. September, 19 Uhr in Mosebergs Brauhaus in der Nürnberger Str. 54 in Bebra ein. Als Gäste werden die beiden Abgeordneten…
Weiterlesen »
Kaya Kinkel (MdL) erfreut über 5.000 Euro Landesförderung für den Arbeitskreis der Musik e.V.
„Es gibt gute Nachrichten für den Arbeitskreis der Musik e.V. in Bad Hersfeld“, berichtet Kaya Kinkel, Landtagsabgeordnete der Grünen. „Für Konzertprojekte im Johann-Sebastian-Bach-Haus erhält der Arbeitskreis der Musik e.V. auch…
Weiterlesen »
Hessen braucht Lehrkräfteoffensive statt Stellenkürzungen
In Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meißner fehlen 76 Lehrkräfte Im Schulamtsbezirk Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meißner-Kreis fehlten im vergangenen Schuljahr 76 Lehrkräfte – der Bedarf konnte an allen Schulformen nicht vollständig gedeckt werden. Hessenweit…
Weiterlesen »