Meine Region

Seit über 30 Jahren lebe ich in Nordhessen und die Region ist mir fest ans Herz gewachsen, auch wenn ich verstehen kann, dass viele junge Menschen so schnell wie möglich weg wollen und in größere Städte umziehen. Mir ging es nach dem Abitur in Rotenburg an der Fulda nicht anders. Nachdem ich unter anderem in Ilmenau, Wuppertal, Frankfurt, Nürnberg, Südafrika und Neuseeland gelebt habe, bin ich wieder zu meinen Wurzeln zurückgekehrt.

Da der Landkreis Hersfeld-Rotenburg fast in der Mitte von Deutschland liegt, ist der Weg nie weit: Frankfurt, Berlin oder den Süden erreicht man mit der Bahn innerhalb von wenigen Stunden. Auch die Autobahnanbindung ist durch die Nähe zum Kirchheimer Kreuz gut, weshalb sich in den letzten Jahren viele Logistikunternehmen in Waldhessen angesiedelt haben. Mit nicht nur positiven Auswirkungen, vor allem die zunehmende Flächenversiegelung durch Logistikhallen ist ein großes Problem. Deshalb hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die sich für den Bodenschutz einsetzt. https://bodenschutz-waldhessen.de/

Präsent ist auch die Kaliindustrie. Nicht ohne Grund wird die Region „Land der weißen Berge“ genannt: Zwei künstliche weiße Berge, der Abraum des Kalibergbaus, stehen in Sichtweite voneinander im östlichen Teil des Landkreises Hersfeld-Rotenburg. Das Unternehmen K+S bringt viel Wertschöpfung in die Region, gleichzeitig gibt es durch den Abbau auch ökologische Probleme, besonders die Versalzung der Werra ist hierbei ein großes Problem. Deshalb bin ich als Landtagsabgeordnete auch Sprecherin für den Schutz der Werra, damit auch ökologische Fragen der Kaliindustrie Berücksichtigung finden. Ein großer Erfolg ist das Beenden der Verpressung salzhaltiger Abwässer in den Untergrund Ende 2021. Dafür haben wir Grüne lange gekämpft!

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Blick vom „Monte Kali“ Foto: Michael Münster

Mein Heimatort Hönebach liegt direkt an der Autobahn A4 an der thüringischen Grenze. Ich lebe sehr gerne hier und mit einem Bahnhof, Kindergarten, Grundschule, Bäcker, einem lebendigen Vereinsleben und einer starken Dorfgemeinschaft hat es alles, was wir vor Ort brauchen. Und das Wichtigste: eine wunderschöne Natur – auch durch das Grüne Band auf der ehemaligen innerdeutschen Grenze – gibt ein großes Plus an Lebensqualität. Auf der Webseite unseres Ortes, www.hoenebach.de kann sich jedeR ein Bild machen.

Am Landwirtschaftszentrum Eichhof in Bad Hersfeld forscht u. a. das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik mit seinem hessischen Biogas-Forschungszentrum. Hier wird einerseits untersucht, wie und wo Biogas eingesetzt werden kann, andererseits wird auch dazu geforscht, wie Biogas genutzt werden kann, um als Speicher bei Stromüberschuss von Solar- oder Windkraftanlagen zu dienen.

Für eine schnelle Bekämpfung des Klimawandels müssen alle mitmachen, Veränderungen finden vor Ort statt. Deshalb sind in meinem Landkreis elf Kommunen (Alheim, Bebra, Cornberg, Bad Hersfeld, Ronshausen, Niederaula, Hauneck, Haunetal, Heringen, Rotenburg an der Fulda und Wildeck) Teil des Netzwerks „Klimakommunen Hessen“. Dadurch erhalten die Kommunen Förderungen, um nachhaltige Vorhaben vor Ort umzusetzen, ohne, dass es das kommunale Budget überstrapaziert. Gleichzeitig wird unsere Heimat nachhaltiger und damit auch langfristig lebenswerter.

Ich lebe sehr gerne in Nordhessen, aber die Region hat auch mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Deshalb möchte ich als Abgeordnete im Landtag daran mitarbeiten, dass Hessen modern und klimaneutral wird, aber auch, dass meine Heimatregion gute Chancen in der Zukunft hat.